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Visions – Percussions between Hands and Mallets
Wenn Instrumentalisten von Visionen reden, dann sind es weniger Worte, mit denen sie diese vermitteln. Vielmehr bedienen sie sich der Töne, Rhythmen, Melodien, Klänge oder der Stille, um visionäre Gefühle, Gedanken, Bilder, Farben oder Geschichten darzustellen. Seine Visionen lässt der Perkussionist und Rahmentrommler Murat Coşkun auf dieser CD im Dialog mit zwei großartigen Musikern und Meistern der Improvisation, David Friedman und Arezoo Rezvani, lebendig werden.
Aber (nicht nur) musikalisch sind es zwei Welten, aus denen die beiden Künstler kommen: David Friedman hat seine Wurzeln in der amerikanischen Jazzmusik. Arezoo Rezvani steht für die östliche klassische Musik Persiens.
Was sie in Coşkuns Augen jedoch vereint, ist die Tatsache, dass sie selbst auch Visionäre sind: David Friedman, auf der Marimba und dem Vibraphon, gilt als „Grandseigneur“ des Jazz Vibraphons. Nicht umsonst, hat er doch mit seinen musikalischen Visionen dem Spiel auf diesem Instrument neue Dimensionen eröffnet und viele andere Vibraphonisten weltweit mit seiner Spielweise fasziniert und angeregt.
Die virtuose persische Santur-Spielerin Arezoo Rezvani konnte sich eine ihrer Visionen erfüllen: Die Iranerin hat ihre Heimat verlassen, in der ihr es verboten war, ihre Kunst auszuleben und entfaltet ihr großes Talent und ihre Liebe zur Musik nun in Deutschland. Friedman und Rezvani spielen ihre Instrumente mit Mallets und Schlägeln, und setzen diese ebenso als Percussion-Instrumente ein. Mit einer Leichtigkeit und Eleganz wechseln sie zwischen den Stilen, probieren Neues aus und geben sich nicht mit dem „Ist“ zufrieden. In den Duo-Stücken mit Murat Coşkun tauchen die Musiker in kontrastreiche rhythmisch-musikalische Welten ein, mal sind es meditative, an Minimalismus angelehnte Muster, dann wieder sehr kraftvolle, virtuos-wirbelnde Rhythmen und Melodiebögen. Die Musik wechselt im Spannungsfeld von Kulturen, komplexe Rhythmen weichen einfach gehaltenen Grooves. Rhythmen aus Korea gehen eine Synthese mit nordafrikanischen Trommeln und türkischen Tanzweisen ein. Stets ist die Rahmentrommel das verbindende Element zwischen den Kulturen und unterstreicht den künstlerischen Leitspruch „connecting cultures“, die wohl größte Vision Murat Coşkuns
Artists & Instruments
Murat Coşkun: Frame drums (large frame drums, ebrulu, zilli, bendir, erbane, tamburello, def, pandeiro), darbuka, cajon la peru, hang, gatam, gongs, cymbals, vocals
Special guests
David Friedmann: marimba / vibraphone
Arezoo Rezvani: santour, vocals
Yasar & Mailka Coskun: frame drums, voice
Recording and Editing: Ingo Rau, Roland Schneider
Booklet text: Ulirike Kudla, Murat Coşkun
Translation: Sandra Liebig
Photos: Ellen Schmauss, all but booklet p. 5 Yoshi, Toscani, p 10 Mehmet Dedeoglu <br<>
Graphic design: Ben Richter
Recording dates and location: February-May 2017 at Amps Factory Studio, Freiburg (Germany),
Track 5, 6, 11, 12, 16: recorded 26th Febraury 2017 in a live concert in Freiburg E-Werk
mixed and mastered May 2017
PM0938
piano meets world percussion
„Firebird“ von Marina Baranova & Murat Coskun
Murat Coşkuns Solo Studio-Debüt ist ein facettenreicher Ausdruck seiner musikalischen Erfahrung und der grandiosen Beherrschung seines perkussiven Instrumentariums. Hier stehen an erster Stelle die Rahmentrommeln, die in ganz unterschiedlichen Kulturen beheimatet sind – von Asien über den Orient, in Nord-Afrika und Europa bis hin nach Südamerika. Rahmentrommeln sind Grenzgänger – wie der Musiker selbst. Murat Coşkun schöpft aus diesen verschiedenen Traditionen, mit denen er sich über die Jahre hinweg intensiv beschäftigt hat und sie in seine ganz eigene Musik integriert. Rhythmen und Klänge verbinden sich, bilden Soundflächen, mal ganz dicht, mal luftig und durchlässig. Die Musik lässt phantasievolle Bilder entstehen, die Winde der sanften Hügellandschaften Anatoliens werden hörbar, zwitschernde Vögel tanzen lustig am Himmel, wilde Pferde ziehen im Galopp vor dem inneren Auge vorbei, sanfte Regentropfen fallen auf farbenfrohe Frühlingsblüten.
Mit der Rhythmussprache verbindet Murat Coşkun seine Trommeln und mannigfaltigen Perkussionsinstrumente: Stets steht für ihn der Dialog im Mittelpunkt. Coşkuns Solo-CD überrascht mit zwei Gästen als idealen Dialogpartnern. Zum einen Giora Feidman, der Meister der Klezmer-Musik. Mit ihm verbindet Murat Coşkun mittlerweile neben einer jahrelangen engen Zusammenarbeit mit zahlreichen CD-Einspielungen auch eine intensive Bühnen-Freundschaft. Zum anderen der Tuba-Virtuose Michel Godard aus Frankreich, der stilistisch und musikalisch wie Murat Coşkun den Bogen von Alter Musik, über Weltmusik bis hin zu Jazz spannt und für Murat ein kongenialer musikalischer Partner ist.
Es entstehen intensive Zwiegespräche unter Musikern und Freunden – mal innig, ruhig, meditativ, mal packend, kraftvoll-tänzerisch. Murat Coşkun erschafft mit seinen Rahmentrommeln eine räumliche Musik, vereinigt darin seine zentralanatolische Seele mit dem westeuropäischen Geist und verbindet sie mit Elementen aus unterschiedlichsten Kulturen zu einem neuen weltmusikalisch klingenden Körper.
Artists & Instruments
Murat Coşkun: Frame drums (large frame drums, daf, tamburello, def, dayereh, pandeiro), darbuka, cajon la peru, hang, marimbula, logdrum, gatam, sansula, ektara, shanti wind chimes, wah-wah tubes, caxixi, shaker
Special guests
Giora Feidman: clarinet
Michel Godard: tuba, serpent, bass
All compositions by Murat Coşkun except track 4, 5 (Coşkun/ Godard), track 7 (Godard), track 11, 12 (Feidman/ Coşkun)
Recording and Editing: Ingo Rau
Booklet text: Murat Coşkun
Translation : Lisa Boulton
Photos: cover photo by Ellen Schmauss, stage decoration for the photo by Johanna M. Burkhart and G. Heinz (Theater im Marienbad) booklet cover photo by Jürg Stuker
Graphic design: Ben Richter
Recording dates and location: April/ May 2012 at Amps Factory Studio, Freiburg (Germany), track 11, 12: recorded May 13th 2012 at Franziskaner Konzerthaus, Villingen-Schwenningen (Germany)
PM0927